Die Schattenseite des Sports…

Man denkt es trifft immer nur die anderen. Naja irgendwie auch nicht. Denn sonst bräuchte man ja keinen Helm tragen. Lange Rede, kurzer Sinn: Das Linke Schlüsselbein hat es erwischt. Gebrochen, ein Stück abgesplittert und verschoben. Hier half nur eine Operation.

„Jahaaaaa, das kommt davon wenn man solchen Extremsport betreibt. Und dann noch in deinem Alter……“ Ein viel gehörter Satz in den letzten Wochen. Und wenn man mal meinen Whatsapp Status anschaut durchaus naheliegend:

Extreeeeeemsport: Hier nur angetäuscht. Ich hab mich nur den kleineren Drop getraut 😉

Aber Pustekuchen. In den 20 Jahren die ich nun MTB fahre sind mir bisher schwerere Verletztungen erspart geblieben. Der Unfall ist ganz schnöde auf dem Weg zur Arbeit passiert.

Fahr mit dem Rad zur Arbeit haben sie gesagt. Das ist gesund haben sie gesagt… 😉 Nein ehrlich. Sobald ich darf, werde ich auch wieder aufs Rad (bzw Speed Pedelec steigen). Es ist für mich einfach die Beste Form den Arbeitsweg zu bewältigen. Dabei ist es doppelt ironisch. Seit ca 4 Jahren und knapp 7000 km in denen ich auch 3 Winter komplett durch gefahren bin, rutsche ich an einem Sommermorgen weg. Ja, es hatte lange nicht geregnet und diesen Morgen fing es ordentlich an. Hätte man merken können, dass die Straße rutschig sein kann. Hätte hätte Fahrradkette. Ich bog also mit ca 30 km/h (wahrscheinlich weniger) in eine 90° Kurve und da lag ich auch schon. Keine Chance irgendwas abzufangen. Vielleicht gut so. Sonst erwischt es ja auch gerne das Handgelenk. Ich bin noch ein paar Meter gerutscht und habe direkt gemerkt, dass da was ganz und gar nicht in Ordnung war. Die Selbstdiagnose in der Bushaltestelle in der ich auf den Rettungswagen gewartet habe hat sich dann ja auch bestätigt. Der Knubbel da links gehörte so nicht.

Und ja, ich habe den Rettungswagen selbst gerufen. Erst nachdem ich schon wieder stand und mein Rad auf den Bürgersteig geschoben hatte, ist EIN Autofahrer angehalten und hat gefragt ob er helfen kann. Das Auto das direkt hinter mit abgebogen ist (und einige andere) ist einfach weitergefahren. Da muss doch in der Kindheit was schief gelaufen sein…..

Gesamtbilanz: Schlüsselbein links gebrochen. Unterarm, Hüfte und Knie links abgeschürft (trotz Hose plus Regenhose!) Aber wichigter: Das Rad ist noch heil 😉 Spiegelhalter und Pedal etwas verkratzt. Die Ortlieb office Bag etwas angeschrammt.

Nunja. Es ist jetzt knapp zwei Wochen her, von denen ich eine auf die OP gewartet habe (Was für besch… Nächte). Zumindest die Sportliche Radsaison ist damit für 2022 gelaufen. Mal sehen wann ich wieder auf dem Rad sitze. Jetzt guck ich erstmal nach neuen Reifen. Ich die Schwalbe Supermoto habe ich nun kein Vertrauen mehr.

Allzeit unfallfreie Fahrt wünscht Martin

Update 01.08.22: Es sind jetzt neue Conti Reifen bestellt. Aber viel wichtiger: 3 Wochen nach OP kann ich schon wieder normal und ohne Schmerzen oder sonstige Einschränkungen Rad fahren. Das macht Hoffnung 🙂

5 Gedanken zu “Die Schattenseite des Sports…

  1. Mh. Sagt sich von außen so leicht… Bist du schon einmal mit einem S-Pedelec in der Stadt gefahren? Es ist echt nicht leicht im fließenden Verkehr einigermaßen den Überholdruck von hinten auszuhalten. Mir war es wohl in dem Moment zu riskant auf der Befahrenen Kreuzung anzuhalten…
    Hinterher ist man immer schlauer. Un ich bin ja wie geschrieben mehrere Winter durchgefahren. Da denkt man, dass es schon passt.

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    • Ich besitze weder ein E-Bike noch ein S-Pedelec. Aber ich fahre regelmäßig mit meinem Rennrad oder Gravelbike durch die Großstadt welche sich Hansestadt Hamburg nennt. Wenn keine Radwege da sind natürlich auch auf der Straße. Ich fahre immer so, dass ich weder mich noch andere Verkehrsteilnehmer gefährde. Zur Not halte ich auch auf einer viel befahrenen Kreuzung, da ich davon ausgehe, dass ich gesehen werde und man Rücksicht auf mich nimmt. Nun ist ein S-Pedelec eine andere Nummer, weil du ja auf der Straße fahren must. Auf Grund des Gewichtes und der Geschwindigkeit ist der Bremsweg länger, besonders bei Regen, das sollte man schon berücksichtigen. Ich möchte hier keine Diskussion auslösen, aber ich bleibe bei meiner Meinung, mit 30 Km/h bei Regen in eine 90° Kurve zu gehen, ist schon mit Risiko verbunden. Ich wünsche dir gute Besserung. Hauptsache dein Fahrrad ist heil geblieben

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  2. Erstmal gute Besserung. Die Frage ist ja auch immer, wie lang ist so eine 90° Kurve? Ist eher eng oder dann doch sehr lang gezogen?
    Ein wenig schmunzeln mußt eich aber bei dem Satz: Hauptsache dem Rad ist nix passiert.

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    • Danke. 3 Wochen nach der OP ist wieder normaler Alltag möglich. Ist schonmal super. Und immer denke ich: Hätte hätte….. Die Kurve bin ich 1000 mal vorher gefahren. Nun ist es eben passiert. Aber das bestärkt mich darin, die Schwalbe Supermoto Reifen demnächst auszutauschen. Hatte schonmal einen Rutscher damit. Und keine Ahnung wie schnell ich wirklich war. Es war nichtmal an ein Abfangen zu denken si schnell ging alles.

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